Betrügerinnen und Betrüger suchen sich gerne ältere Menschen als Opfer aus, die vermeintlich leichter auf ihre Tricks hereinfallen. Als ein Beispiel nannte Schormann falsche Polizisten, Handwerker oder sonstige Dienstleister an der Haustür. Diese kämen in der Regel zu zweit und verschafften sich unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung. Eine weitere Gefahr sei das Vortäuschen eines Notfalls. Während das Opfer abgelenkt wird, sucht eine weitere Person Diebesgut. „Am besten lassen Sie niemanden herein“, mahnte Schormann. Er empfahl in solchen Fällen direkt bei der Polizei anzurufen. „Im Zweifelsfall kontaktieren Sie lieber einmal mehr die örtliche Polizeidienststelle als zu wenig“, sagte er weiter. Auch im Internet sei Vorsicht geboten. Scheinfirmen böten hier ihre Dienstleistungen an und vereinbarten Termine, um sich so Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. In der Regel laufe die Masche immer nach dem gleichen Schema ab. Ein Kontakt wird hergestellt, eine Geschichte erzählt und dann kommt die Forderung nach Geld. Die Betrüger verwickeln in ein Gespräch und erhalten durch geschickte Fragestellungen persönliche Informationen über ihr Opfer. So wie beim Enkeltrick. „Hallo Oma ich bin erkältet. Weißt du wer dran ist?“. Die Enkelin, die ganz dringend die Kaution für eine Studentenwohnung benötigt, der Enkel, der in einen Unfall verwickelt ist und für den Schaden aufkommen muss, der Polizist, der vor Einbrechern warnt und die Wertsachen in Sicherheit bringen will. Oder die sogenannten Schockanrufe, bei denen Menschen massiv unter Druck gesetzt werden. Die Beispiele sind vielfältig – die Absicht immer die gleiche: Ahnungslose Menschen um ihr Geld zu bringen. Schormann mahnte eindringlich, sich der Gefahren bewusst zu sein und bei solchen Anrufen am besten direkt den Hörer aufzulegen. „Rufen Sie bei ihren Enkeln an und erkundigen Sie sich nach ihnen. Oder melden Sie den Vorfall direkt bei der Polizei. Geben Sie niemals persönliche Daten oder Ihre Kontonummer preis! Damit wird das Betrugsgeschäft gemacht“, rät er weiter. Love-Scamming, also moderner Heiratsschwindel, laufe auch nach einem bekannten Schema ab: Man lernt jemanden kennen, die Person lebt in der Regel im Ausland und kommt in eine angebliche Notlage, in der finanzielle Hilfe benötigt wird.
Mit vielen Fallbeispielen aus seiner Berufserfahrung veranschaulichte Schormann eindringlich die Vorgehensweise der Betrüger und sensibilisierte für das Thema. In der anschließenden Diskussionsrunde erzählten zwei Gäste ihre persönliche Erfahrung mit Betrugsmaschen. Zum Glück sind beide nicht auf den Schwindel hereingefallen. „Deshalb sind Sie alle, die heute hier sind, so wichtig. Informieren Sie andere, bleiben Sie aufmerksam, sprechen Sie Ihre Freunde und Nachbarn an“, ermunterte Schormann die Gäste zum Abschluss.
Weitere Informationen und Tipps vor Betrugsfallen direkt bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen: https://ppmh.polizei.hessen.de/ueber-uns/ansprechpersonen/polizeiliche-beratungsstellen/
Die Sicherheitsberater bieten auch Beratungsgespräch im häuslichen Umfeld an, zum Beispiel zum Thema Einbruchschutz.