Seit einem Jahr trifft sich die offene Runde regelmäßig alle zwei Wochen in der Senioren-Residenz „Lahnblick“ in Wetzlar. Mitmachen können alle, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Projekt ist eine Kooperation des Vereins Omnes Gießen e. V und des DRK-Wetzlar. Jetzt ziehen die Projektverantwortlichen Bilanz.
"Im laufenden Jahr fanden etwa 12 Treffen statt. Jedes Treffen dauerte im Durchschnitt rund 90 Minuten. Dazu kamen etwa noch zwei Stunden für die Vor- und Nachbereitung“, berichtet Rouven Geier, Omnes Gießen. Geier ist Student und engagiert sich in seiner freien Zeit ehrenamtlich als Referent in der Smarten Runde. Ein fester Stamm von 12 bis 14 Seniorinnen und Senioren kommt zu den Treffen. Nicht immer sind alle da, dies hängt von dem eigenen Terminkalender, dem aktuellen Bedarf aber auch dem Wetter ab. Der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 75 bis 80 Jahren. Bei einer Tasse Kaffee und Gebäck gibt es in gemütlicher Atmosphäre die Zeit und den Raum für Fragen rund um das Smartphone, Tablet und Notebook.
Der Umgang mit dem Smartphone ist individuell sehr unterschiedlich. Daher werden die vielseitigen Themen und Anliegen größtenteils im persönlichen Gespräch behandelt. Je nach Besucherzahl kann dies eine ganz schöne Herausforderung sein. Geier weiß weiter zu berichten, dass allein das „Rauskommen“ und der Austausch mit anderen Menschen als bereichernd empfunden wird – auch wenn vielleicht nicht alle Anliegen geklärt wurden. „Insgesamt konnten wir bei vielen Teilnehmenden Unsicherheiten abbauen und ein gewisses Interesse an der digitalen Welt wecken. Und selbst wenn dies nicht in jedem Fall gelang, war schon das gemeinsame Miteinander ein Gewinn", zieht Geier persönlich Bilanz.
"Die Smarte Runde ist für mich jedes Mal aufs Neue eine schöne Gelegenheit etwas zurückzugeben und ganz konkret dazu beizutragen, unsere Welt ein Stück inklusiver zu gestalten“, ist die Motivation von Sophie Gromer, Studentin und Projektleitung Smarte Runde. Oft sind es vermeintlich kleine Dinge, wie die Frage, ob sich ein Smartphone lohnt oder wie man die Kamera richtig benutzt. Aber genau diese Themen machen für viele Menschen einen großen Unterschied im Alltag. Für Gromer ist das Miteinander ein wesentlicher Punkt, der die Smarte Runde auszeichnet. Die Teilnehmenden kommen miteinander in Kontakt, tauschen sich aus, probieren gemeinsam Funktionen am Smartphone und unterstützen sich untereinander. Und dies nicht nur in technischer Hinsicht. Für viele bietet die Smarte Runde die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und den eigenen sozialen Kreis zu erweitern. „Jedes Mal, wenn ich nach Wetzlar fahre, freue ich mich darauf, gemeinsam mit anderen ein Stück Inklusion zu leben und zu fördern", lautet das Fazit von Gromer.
„Wir gratulieren der Smarten Runde zum einjährigen Bestehen und freuen uns, dass das Projekt so gut ankommt“, meint Jürgen Müller, DRK-Kreisgeschäftsführer Wetzlar. Für das Rote Kreuz ist die Smarte Runde ein weiterer wichtiger Baustein der Gesundheitsförderung für Seniorinnen und Senioren im Kreisverband. Digitale Teilhabe ermöglich Mobilität und Selbständigkeit im Alter. „Das Projekt ergänzt sinnvoll die bestehende Angebotsstruktur wie beispielsweise die Bewegungsgruppen, Betreute Reisen, mobile Hilfen oder der Hausnotruf“, sagt Martina Opel, DRK-Sachgebietsleitung Soziale Arbeit.
Kontakt Smarte Runde:
info(at)omnes-giessen(dot)de / Tel. 0175 – 9237783
(Montag und Mittwoch, 09.00 bis 14.00 Uhr).